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Historie der Bereitschaft Penzberg

Der Schulhausmeister Michael Seidel kam 1920 auf den Gedanken, in Penzberg ein Sanitätswesen ins Leben zu rufen. Er setzte sich dazu mit dem damaligen 1. Vorstand der freiwilligen Feuerwehr Ernst Vetter in Verbindung. Nach kurzer Vorbereitungszeit konnte bereits am 15. August 1921 eine Sanitätsabteilung der freiwilligen Feuerwehr gebildet werden.

In der nachfolgenden Zeit führten sie drei Ausbildungskurse durch. Am 08.11.1922 wurde schließlich die Freiwillige Sanitätskolonne Penzberg des Roten Kreuzes gegründet. Die Gründungsversammlung fand im Nebenzimmer des "Bayerischen Hofs" statt. Es waren auch Vertreter der Stadt und der örtlichen Betriebe eingeladen, jedoch konnten sie noch nicht von der Notwendigkeit einer Sanitätskolonne überzeugt werden. Die Männer der ersten Stunde ließen sich deshalb aber nicht entmutigen. Bei der Gründung und Etablierung der Kolonne waren ganz maßgeblich die Kameraden aus Pasing um Etterer beteiligt, es folgt eine jahrzehntelange enge Zusammenarbeit.

Die bei der Gründungsversammlung durchgeführten Wahlen brachten folgendes Ergebnis:

Kolonnenarzt:                  Dr. med. Willi Frank

1. Kolonnenführer:           Josef Reinhardt

2. Kolonnenführer:           Willi Greimel

Kassier:                               Johann Hellmannsberger

Schriftführer:                    Josef Aigner

Zunächst versahen die Männer der Sanitätskolonne auch den Dienst im Gebirge, bis im November 1927 der Gebirgs-Unfallrettungsdienst, die heutige Bergwacht gegründet wurde.

Von Mai 1928 bis Februar 1932 existiert ein Hilfszug Sindelsdorf-Habach-Dürnhausen.

Der Grubenrettungsdienst wurde im Jahr 1928 von der Sanitätskolonne Penzberg übernommen und bis zur Schließung des Bergwerks 1966 durchgeführt.

Das von der Stadt gebaute und von der Sanitätskolonne mit unterstützte Feuer- und Sanitätshaus wurde am 21.11.1930 übergeben. Bis dahin hatte die Kolonne ihre Geräte im Mädchenschulhaus und in einem umgebauten Hühnerstall untergebracht.

Die Gründung einer ersten Jugendgruppe im Roten Kreuz erfolgte 1928 durch Franz Suldinger, sie bleibt aber nicht durchgängig bestehen.

Am 30. und 31. Mai 1931 wurde in Penzberg der 10. Oberbayerische Sanitätsdienstführer- und Ärztetag veranstaltet. 3200 Ärzte, Führer und Sanitätsmänner kamen in unsere Stadt. Der damalige Bürgermeister Hans Rummer und seine Stadträte waren von der Tagung so beeindruckt, dass die Stadt einen Sanitätskraftwagen (Brennabor NL 37 mit 35 PS) zu 4/5 bezahlte, so dass die Kolonne nur noch 1000,- RM aufbringen musste. Dieser erste Penzberger Sanka wurde am 17. August übergeben, als „Chaffeure“ wurden Dr. Frank und Josef Mühlpointner bestimmt. Transporte mit der Rädertrage werden aber noch bis in die Nachkriegszeit eine große Rolle spielen.

Am 19. Oktober 1931 verstarb Michael Seidel, der Gründer der Sanitätskolonne Penzberg.

Als zweiter Sanka wird 1935 ein Horch 830 angeschafft, der bis 1950 im Dienst bleibt.

Die Gründung des „Frauenzweigvereins vom Roten Kreuz“, der späteren Frauenbereitschaft, erfolgte im Jahr 1937. Ein Jahr später wurde in Iffeldorf ein eigener Zug der Sanitätskolonne gebildet. Zu der Zeit wird auch der Zug Schlehdorf erwähnt, der 1947 zur eigenen Sanitätskolonne wird.

Während des 2. Weltkrieges wurde die Sanitätskolonne Penzberg insgesamt 45 mal nach München gerufen, um dort nach Bombardierungen zu helfen. Die Gruppe führte dabei 425 Verwundetentransporte durch und leistete ungezählte Male Erste Hilfe.

Die Arbeiten am neuen Kolonnenhauses, die am 1. April 1942 begonnen hatten, kamen nur sehr schleppend voran. Der Krankentransportdienst wurde in den beiden letzten Kriegsjahren, teilweise auch in der Nachkriegszeit, zu einem großen Teil von der Frauenbereitschaft durchgeführt.

Die ersten Wasserwacht-Männer werden im September 1947 geprüft.

1948 wurde Alois Einberger sen. zum Kolonnenführer gewählt, zwei Jahre später auch zum Kreiskolonnenführer. In dieser Zeit findet eine enge Zusammenarbeit mit den Kolonnen Murnau, Schlehdorf und Peißenberg statt (seit der Gebietsreform 1972 gehören Murnau und Schlehdorf zu den Nachbarlandkreisen).

Im gleichen Jahr konnte das Kolonnenhaus an der Winterstrasse bezogen werden. Marcellus Boos, Bürgermeister Prandl und die Bergwerksdirektion ermöglichten letztlich die Fertigstellung. In den folgenden Jahrzehnten muss das Gebäude immer wieder umgebaut und erweitert werden.

1953 folgte dann die Neugründung einer Jugendgruppe, was mit ein Verdienst der damaligen Bereitschaftsführerin Hildegard Wagner war. Die Jugendgruppe bestand aus 15 Mädchen und 16 Buben.

1964 begann man mit der Veranstaltung von Seniorennachmittagen im Saal des Rotkreuzhauses. Besonders und sehr lange engagiert haben sich hier Klara Reiter, Therese Einberger, Maria Saller, Therese Bader, Emmi Lang und Marianne Steiner. 2006 wurde der Letzte durchgeführt.

Im September 1971 feierte die Kolonne ihr 50-jähriges Bestehen. Mehr als 50 auswärtige Sanitätsgemeinschaften sowie Penzberger Vereine kamen um zu gratulieren.

Bei diesem Fest wurde der Unfall-Rettungswagen in Dienst gestellt, zu dieser Zeit eines der modernsten Fahrzeuge, das neben medizinischer Ausstattung auch technisches Gerät zur Rettung von Eingeklemmten an Bord hatte. Der Wagen wurde mit Spenden von Kommunen, Bürgern und Firmen aus Penzberg und Umgebung finanziert.

Mit Inkrafttreten des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes am 1. Januar 1974 fiel die Finanzierung von Fahrzeugen und Ausrüstung, sowie die Kosten für das Personal dem Staat zu. Bereits im März konnte deshalb der erste nicht durch Spenden bezahlte Rettungswagen eingeweiht werden.

Im Oktober 1986 feierte die Sanitätskolonne ihr 65-jähriges Bestehen unter anderem mit einem Tag der offenen Tür, bei dem auch der Blutspendebus des BRK zu besichtigen war. Außerdem wurden die Besucher aus der Feldküche verpflegt. Während der dreitägigen Feier wurde auch das wesentlich erweiterte BRK-Haus eingeweiht. Der Blutspendedienst beginnt mit regelmäßigen Spendeterminen in Penzberg.

1987 wird das erste nicht durch Spenden, sondern vom Staat finanzierte Fahrzeug in Dienst gestellt, ein Mercedes-Krankentransportwagen.

1999 und 2005 war die Bereitschaft beim Hochwasser in Penzberg-Maxkron eingesetzt, um zu evakuieren und die Einsatzkräfte zu verpflegen.

Im Juli 2001 wurde das 80-jährige Bestehen der Bereitschaft Penzberg begangen, an diesem Fest wurde die neue Fahne eingeweiht.

Aufwändige Dienste waren die Betreuung der Fußballweltmeisterschaft in München 2006 sowie des G-7-Gipfels am Schloss Ellmau 2015. Seit 2010 helfen unsere Leute auch jährlich bei der Betreuung des Biathlon-Weltcups in Ruhpolding.

Ludwig Schmuck wird als langjähriger Rettungsassistent und Wachleiter 2011 verabschiedet. Als Kolonnenführer wird er 2017 von Matthias Bauer abgelöst.

Am 31. März 2015 rast ein Sportwagen in eine Unfallstelle. Einer der Beteiligten stirbt sofort, unser langjähriger ehrenamtlicher Kamerad Werner Jablonsky stirbt an den Unfallfolgen im darauf folgenden Juli.